Cubicure und Evonik kooperieren in der Entwicklung von Photopolymeren für die additive Fertigung

Erstmals ein Polyesterharz für die Hot Lithography

Ein Blick in das Innere von Cubicures 3D-Drucker Caligma 200. Durchsichtige Komponenten sind gerade im Druckprozess inbegriffen. Die Szene ist in oranges und blaues Licht getaucht.
Die Hot Lithography von Cubicure ermöglicht die Verarbeitung hochviskoser Hochleistungsphotopolymere, erstmals auch für Polyesterharze, die in Kooperation mit Evonik entwickelt werden.

Wien, 30. September 2019. Cubicure und Evonik Industries geben ihre strategische F&E-Kooperation im Bereich von Polyesterharzen für die additive Fertigung bekannt. Inhalt des gemeinsamen Projektes ist die Entwicklung und Herstellung eines innovativen 1K-Harzsystems für die Hot Lithography Technologie. Auf der Leitmesse für additive Fertigung, der Formnext 2019 in Frankfurt, werden den Messebesuchern Mitte November erste Ergebnisse präsentiert.


Das gemeinsame Entwicklungsprojekt von Cubicure und Evonik fokussiert auf hochviskose Polyesterharze, die erstmals durch die speziellen Möglichkeiten der Hot Lithography (HL) Technologie verarbeitbar werden.

Mit der HL bietet Cubicure ein in der additiven Fertigungsindustrie einzigartiges Herstellungsverfahren. Dieser beheizte Stereolithographie-Prozess (SLA) ermöglicht die Verarbeitung von hochmolekularen und dadurch zähflüssigen Harzen. Damit wird das chemische Prozessfenster für die Entwicklung von neuen, innovativen Polymerwerkstoffen gegenüber bisherigen SLA-Verfahren wesentlich erweitert und das Potential für völlig neue Materialkonzepte im Bereich der Photopolymere geschaffen.

Evonik, ein Vorreiter im Bereich der Kunststoffmaterialien für die additive Fertigung, hat dieses Innovationspotential erkannt. „Die von Cubicure entwickelte Hot Lithography Technologie stellt eine exzellente Möglichkeit bereit, Bauteile zu fertigen, die den hohen Anforderung von industriellen Anwendungen gerecht werden. Daher nutzen wir diese Plattform für die Entwicklung der nächsten Generation von lichthärtenden Harzsystemen auf Basis dafür maßgeschneiderter Komponenten wie Oligomere, Spezialmonomere und passender Additive.“ sagt Prof. Dr. Stefan Buchholz, Geschäftsführer der Evonik Creavis GmbH.

Innovatives 1K-Harzsystem

Als ein weltweit führender Konzern der Spezialchemie nutzt Evonik seine Materialexpertise in Polyesterharzen, um in Zusammenarbeit mit den Verfahrensexperten von Cubicure ein innovatives Ein-Komponenten-Harzsystem (1K) auf Polyesterbasis zu entwickeln. Der Vorteil eines 1K-Systems liegt darin, dass es vor Gebrauch nicht angemischt werden muss, sondern direkt im Druckprozess und ohne einer limitierenden Topfzeit, wie dies bei 2K-Systemen der Fall ist, eingesetzt werden kann. Damit wird eine kontinuierliche, unterbrechungsfreie und prozesssichere Bauteilproduktion sichergestellt.

Dem Massendruck von Hochleistungspolymeren steht nun nichts mehr im Weg; der nächste Schritt führt in ein Zeitalter der werkzeuglosen Fertigung. Eine Chance, sich selbst ein Bild von der Zukunft des lichthärtenden 3D-Drucks zu machen, gibt es Mitte November auf„Das gemeinsame strategische Entwicklungsprojekt mit Evonik ist bereits weit fortgeschritten. Wir freuen uns, dass wir unser Materialportfolio zukünftig um flexible Photopolymere erweitern können. Ein 1K-Materialkonzept auf Basis von Polyestern ist dabei ein wichtiger Baustein auf unserem Weg zu stabilen und skalierbaren additiven Produktionsprozessen“, zeigt sich Dr. Robert Gmeiner, CEO und Co-Gründer von Cubicure, überzeugt.

Elastomer-ähnliche Eigenschaften

Das entwickelte Polyesterharz ermöglicht die additive Fertigung von komplexen Bauteilen mit Elastomer-ähnlichen Werkstoffeigenschaften. Damit sind Anwendungen möglich, wie sie bisher z.B. aus der TPC-Verarbeitung mittels Spritzguss bekannt sind:

  • Dichtungen, Durchführungen, Auflager
  • Dämpfer, Schockabsorber, Schutzhüllen
  • Schuhsohlen, Protektoren, Griffe u.v.m.

Besuchen Sie Cubicure auf der Formnext in Halle 11.1, Stand D.48, vom 19.-22. November 2019 in Frankfurt.


Cubicure GmbH entwickelt, produziert und vertreibt Systemlösungen für den industriellen 3D-Druck von Kunststoffteilen. Mit Wurzeln in der Hochschulforschung und dem Anspruch, die digitale Zukunft der Industrie mitzugestalten, stellt das Wiener Unternehmen seit 2015 die Weichen für eine agile Produktion. Ihr Hot Lithography Verfahren ermöglicht die noch nie dagewesene additive Fertigung von widerstandsfähigen Präzisionsbauteilen.